Am Montag, den 12. Juni 2017, stiegen wir, der Pädagogikkurs/3, gemeinsam mit Frau Stiehm um 10 Uhr in den Zug nach Köln, um an der Veranstaltung „KLASSE DENKEN: Brauchen wir Vorbilder?“ im COMEDIA Theater in Köln teilzunehmen.
Nachdem wir um 10.40 am Kölner Hauptbahnhof ankamen, nahmen wir den Bus zum Chlodwigplatz in Köln. Nun waren es nur noch einige Minuten zu Fuß bis wir in der Vondelstraße ankamen. Wir wurden von einigen freundlichen Mitarbeitern des Kinder- und Jugendtheaters empfangen, die uns anschließend zeigten, wo wir unsere Taschen und Jacken abstellen und aufhängen konnten. Dann kam es zum richtigen Event, das offiziell um 11.30 Uhr begann, wir waren genau pünktlich.Dazu begaben wir uns in einen weiteren Raum, in dem ein großer Stuhlkreis aufgestellt war. Darin erwarteten uns ebenfalls die Professorin Susanne Boshammer und der Moderator der Versammlung Jürgen Wiebicke, bekannt als freier Journalist beim Sender WDR 5, und ein paar weitere Teilnehmer. Die phil.Cologne ist ein internationales Philosophie-Festival, das bereits die ganze vergangene Woche stattfand. Auch unsere Veranstaltung, die sich mit persönlichen Vorbildern beschäftigte, ist einer der Programmpunkte der phil.Cologne. Nachdem sich die beiden Leiter der Gesprächsrunde vorgestellt und uns versichert hatten, dass es sich dabei um eine offene Runde handelt, leiteten sie erstmals das Thema ein, indem sie uns fragten, wer unsere Vorbilder sind, und was diese Menschen überhaupt dazu macht. Wir merkten bereits nach einigen Einwänden verschiedener Schülerinnen, dass diese Frage viel persönlicher und auch subjektiver ist, als sie anfänglich scheint. Gemeinsam formulierten wir verschiedene philosophische Fragestellungen, um sie im Anschluss zu diskutieren. Die zentrale Frage bestand darin, ob Vorbilder für uns notwendig sind. Im Verlauf des Gesprächs kamen wir zu vielen, interessanten Erkenntnissen, wie zum Beispiel, dass es auch abschreckende Vorbilder gibt, die einen dazu stimulieren, die gezeigte Eigenschaft oder das Verhalten nicht zu übernehmen oder dass die meisten Menschen nicht genauso sein wollen, wie ihre Vorbilder, sondern lediglich einzelne Facetten als vorbildlich wahrnehmen. Wir stießen einige Male auf ziemlich abstrakte Gedanken, wie die Frage ob wir als Menschen überhaupt noch auf originelle Ideen kommen oder ob alle unsere Vorstellungen allein von unseren Vorbildern oder anderen Menschen inspiriert sind und dass die ultimative philosophische Frage eigentlich darin besteht, wie wir als Menschen, auch durch diese Inspiration anderer, Glück erreichen können. Dann merkten wir, dass man sich diese zentralen Fragen schon sehr lange stellt. Allgemein fassten wir zusammen, dass die meisten Menschen Vorbilder haben, die aktiv Einfluss nehmen können oder die Person auch passiv inspirieren können, ohne, dass sie es direkt wahrnimmt. Wir realisierten ebenfalls, dass es dadurch eine große Verantwortung sein kann, selbst ein Vorbild zu sein.
Jeder Mensch hat verschiedene Herausforderungen und auch Vorbilder können nie 100% die gleichen Herausforderungen gemeistert haben, wie die Herausforderungen vor denen man selbst steht. Wir fragten uns noch einmal, ob sich unsere Meinung bezüglich der Notwendigkeit von Vorbildern geändert hat und wir kamen zu dem Entschluss, dass sie zur Orientierung unserer eigenen Person unglaublich wichtig sind, aber dass dies nicht bei jedem Menschen der Fall ist.
Abschließend lässt sich sagen, dass es unglaublich interessant war, sich näher mit solchen Fragen auf eine sehr konzentrierte Art und Weise und mit differenzierten Einwänden von zwei Philosophen zu befassen. Der Besuch der philCologne war eine spannende Abwechslung vom Schulalltag und wir danken Herrn Wiebecke und Frau Boshammer für das intensive, gemeinsame Nachdenken!

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